Tutorial: Ab in die Vergangenheit – so findest du deinen Spaß wieder

Solche Phasen kennst du bestimmt auch – du fühlst dich ein bisschen verloren, nichts macht dir gerade so richtig Spaß. Du kannst dein Hier und Jetzt einfach nicht genießen, egal was du ausprobierst.

Wo ist der Spaß hin?? Raus aus der Gedankenschleife

„Es sind die kleinen Dinge, die glücklich machen“. Dieses Mantra kennst du sicher auch und letztendlich weißt du, dass das absolut korrekt ist. Aber irgendwie kommst du dort vom Gefühl her partout nicht ran. An dieses Spaßige. In den kleinen Dingen.

Was gerade passiert, ist, dass du dich in einer klassischen Spirale des „Overthinking“ befindest. (Schau dir auch meinen Instagram-Post dazu an, beachte aber die Datenschutzbestimmungen, wenn du draufklickst.)

 
 
 
 
 
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Ein Beitrag geteilt von Anja |🧘🏼‍♀️für Introvertierte (@stillverwurzelt) am

Es gibt mehrere Dinge, die du machen kannst, wenn du mal wieder alles zerdenkst – ein fixer Weg aus der Spirale heraus ist es, körperlich aktiv zu werden. Den Abwasch erledigen, eine Runde Sport machen, irgendetwas tun, wobei du deinen Körper mit in den Prozess einbeziehst. Indem du dich mit deinem Körper und deinen Sinnen beschäftigst, kommst du am einfachsten aus den nervigen Gedanken heraus.

Was aber, wenn du das zwar tust, aber trotzdem keinen Spaß dabei hast? Und sich das irgendwie alles nicht richtig anfühlt?

Vielleicht liegt es daran, dass du vergessen hast, wie es ist, so richtig Spaß bei einer Sache zu haben. Wenn das bei dir der Fall ist, müssen wir ein bisschen tiefer graben und ein Stücken mehr Zeit investieren. Lass uns das mal anschauen!

Eine Reise in die Vergangenheit

Die Übung, die ich dir jetzt vorstelle, habe ich selbst schon öfter praktiziert, wenn ich mal wieder alles als spaß- und sinnlos erachtet habe und nicht mehr wusste, wo ich eigentlich hinwollte. 

Obwohl ich niemand bin, der lange in der Vergangenheit lebt – ich bin eher auf die Zukunft ausgerichtet – hilft es mir doch, ab und zu mal bewusst dort zu verweilen. Die Effekte sind enorm: Es macht nämlich richtig Spaß und du wirst direkt gleich viel zufriedener. Probier es mal aus! 

How to do it

Für diese Übung nimmst du dir am besten ein Stündchen Zeit und Ruhe sowie Zettel & Stift (oder ein Schreibprogramm auf deinem Laptop).

Ein kleiner Hinweis vorweg: Auch wenn wir uns ausschließlich auf die positiven Dinge fokussieren wollen, können im Zuge dieser Vergangenheitsreise auch negative Seiten zum Vorschein kommen. Versuche dort nicht zu verweilen, es sei denn du hast das Gefühl, dass jetzt doch der richtige Zeitpunkt gekommen ist, sich damit zu beschäftigen.

1. Vergangenheit einteilen

Erst einmal wollen wir deine Vergangenheit in Phasen einteilen. Japp, die ganze Vergangenheit, auch deine Kindheit. Wie genau du diese Einteilung vornimmst, ist dir selbst überlassen. Es bietet sich an, immer dann einen Cut zu machen, wenn sich etwas Großes/Relevantes in deinem Leben verändert hat. Zum Beispiel ein Umzug in eine andere Stadt, eine Trennung vom damaligen Partner oder der Beginn deines Studiums.

Wenn du dir nicht sicher bist, wie du die Phasen einteilen sollst, kannst du aber auch in 10- bzw. 5-Jahresschritten vorgehen. Phase 1 wäre dann von 0 – 10 Jahre, Phase 2 von 10 – 15 Jahre , Phase 3 von 15 – 20 Jahre und so weiter. Je nachdem, was für dich passt.

Benenne diese Phasen auch gerne, z.B. als „Abiturzeit“, „Zeit in Frankfurt“, „Meine Jahre mit XY“ etc.

2. Spaß finden

Jetzt gehst du rückwärts von deiner aktuellen Phase in die Vergangenheit. Nimm dir jede Zeitspanne nach und nach vor und überlege dir 1-3 Dinge, Situationen, Gegebenheiten, dir dir wirklich Spaß gemacht haben. Sei so konkret wie möglich und schreibe sie am besten in einem Satz

Ein paar Beispiele:

  • Mit Karla und Moritz morgens an einem Sommertag in unserem Stammcafé in Wanne-Eickel sitzen, eine Wiener Melange trinken und über Gott und die Welt reden & lachen.
  • Abends am heimischen Baggersee sitzen, mit einem guten Buch und in den Sonnenuntergang blicken.
  • Eine richtig lange Mensch-Ärger-Dich-Nicht-Partie mit meiner Schwester am elterlichen Küchentisch – inklusive Papas speziellem Vitamindrink.
  • Meine Pinnwand im Kinderzimmer, an der ich als Kind ganz viele Fotos und selbstgemalte Bilder gepinnt habe – das war mein Schatz.

Wenn du dabei über eine Phase stolperst, an die du nur schlechte Erinnerungen hast, oder die so schmerzhaft ist, dass du dich momentan nicht in diese Zeit zurückversetzen willst, dann lass sie aus oder lösche sie ganz von deiner Liste. Es soll um die positiven Dinge gehen, die dir wirklich Spaß gemacht haben.

Am Anfang fällt es dir vielleicht noch etwas schwer, wirklich etwas Tolles zu finden und dich dort hineinzufühlen, aber wenn du erstmal 2-3 Sachen gefunden hast, die dich wirklich glücklich gemacht haben, geht es immer schneller und es macht wirklich Spaß.

3. Übertragen ins Hier & Jetzt

Im besten Fall bist du jetzt schon eine ganze Spur zufriedener und vollgepackt mit tollen Erinnerungen und positiven Emotionen. Jetzt wollen wir die schönen Sachen in deine aktuelle Zeit bringen. Dazu nimmst du dir alle Punkte vor und überlegst, was du davon übertragen könntest. Natürlich haben uns viele Dinge damals auch Spaß gemacht, weil die entsprechenden Menschen dabei waren, die heute vielleicht nicht mehr zu unserem Leben gehören. Aber viele Dinge können wir auch gut alleine umsetzen oder leicht verändert mit unserem neuen Lieblingsmenschen ausprobieren.

Folgendermaßen könnte das aussehen:

  • Das Stammcafé gibt es nicht mehr und Karla & Moritz sind weggezogen, aber ich könnte mal mit XY und ZJ ein schönes Frühstück in einem anderen netten Café planen.
  • Ein See ist zwar nicht mehr in der Nähe, aber das Buch kann ich auch im schönen Waldstück um die Ecke lesen.
  • Jetzt werden die Gesellschaftsspiele ausgepackt und mit meinem Partner gespielt! Und dieser Vitamindrink von Papa – ich ruf ihn mal an und frage ihn nach dem Rezept.
  • Ich erstelle mir eine Kreativwand für mein Schlafzimmer, an die ich all die schönen Fotos und inspirativen Zitate pinne, die ich in letzter Zeit gefunden habe.

4. Ausprobieren

Spätestens jetzt bist du wahrscheinlich Feuer und Flamme, diese Dinge auch direkt auszuprobieren! Aber gehe am besten ein bisschen mit Bedacht vor. Nimm dir zum Beispiel eine Sache, die du jetzt direkt umsetzen kannst (einen Frühstückstermin mit XY und ZJ ausmachen oder Fotos für die Pinnwand zusammensuchen) und dann setzt du dir 1x die Woche oder je nachdem wie dein Zeitplan ist, einen Termin für „Self Care“ und probierst eines dieser Dinge einfach mal wieder aus. Wahrscheinlich wirst du bei manchen Dingen merken, dass sie ihre Zeit hatten und du gar keine Lust mehr darauf hast, andere Dinge wiederum werden eine längst vergessene Leidenschaft in dir wecken.

Reise in die Vergangenheit | Still Verwurzelt

 

Handeln oder nicht – das Resultat stimmt 

Ich will ehrlich sein – viele Dinge habe ich letztendlich doch nicht mehr ausprobiert. Aber das ist auch nicht unbedingt nötig! Schon allein das positive Gefühl, dass diese Erinnerungen auslöst, kann enorm hilfreich sein, damit du wieder in deinen Spaß-Rhythmus kommst.

Und das ist auch ganz logisch: Die vergangenen Erinnerungen triggern das Gefühl des Glücks in dir – du weißt, dass du es kannst – dieses Glücklichsein und Spaß haben, da du es ja schon einmal gespürt hast und diese Momente da waren. Und schon allein diese Tatsache macht dich Jetzt und Hier und Gerade glücklich – und genau das ist ja der Effekt, den wir damit auslösen wollten, oder? 

Noch ein positiver Effekt: Du legst ganz automatisch wieder mehr Wertschätzung auf die kleinen Dinge im Leben.

Also los – ab mit dir in die Vergangenheit!

Hat dir der Artikel gefallen? Wenn ja, kennst du vielleicht jemanden, der ihn ebenso unbedingt lesen sollte? Teile ihn gerne. Abonniere auch den Still Verwurzelt Newsletter, damit du keinen Blogartikel mehr verpasst.

Weiterstöbern

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert