Weihnachten – das Fest der Extros?

Wie feierst du für gewöhnlich Weihnachten? Gib’s zu – wahrscheinlich mit der ganzen Familie. Und wenn ich sage, die ganze Familie, dann meine ich auch die ganze Familie!

Normalerweise bedeutet das, dass du

  1. einen Familienbesuchs-Marathon einlegst, indem du Heiligabend bei den Eltern (inklusive Oma, Opa und Co.), den ersten Weihnachtsfeiertag bei den Schwiegereltern (inklusive Oma, Opa und Co.) verbringst und am zweiten Weihnachtsfeiertag alle anderen Verwandten besuchst oder von ihnen besucht wirst, oder
  2. ein bis zwei große Familienfeiern mit 50 Leuten auf einmal feierst.

In jedem Fall bedeuten die Weihnachtsfeiertage, dass du gefühlt mehr Menschen innerhalb weniger Tage siehst, als das ganze Jahr über.

Warum machst du als Intro da mit?

Weil es nunmal so gemacht wird. Und zwar schon immer. Es ist ja nicht so, dass du dir diese Art und Weise Weihnachten zu feiern selbst ausgesucht hättest. Du wirst halt in eine Familie hineingeboren und da wird das eben so gemacht. Es kommen Familienmitglieder hinzu und es gehen Familienmitglieder (Gott hab sie selig), aber exponentiell steigt die Anzahl der Menschen erst einmal an. Wirst du älter, bringt der Bruder seine Partnerin mit zum Familienfest, Cousinen heiraten und bekommen Kinder und ach ja – du selbst gründest im Fall der Fälle auch eine Familie und bekommst die des Partners noch dazu.

So sehr du dich auf das Wiedersehen mit deinen ganzen Verwandten freust (oder auch nicht), so sehr zerrt diese Zeit auch an deinen Nerven. Spätestens am Abend des ersten Tages fühlst du dich ausgebrannt und hättest den nächsten Tag gerne einfach nur deine Ruhe, stimmt’s?

Introvertierte(re) Weihnachten in 2020

Nun ist ja Corona. Diese Weihnachten werden also definitiv anders ausfallen, als du es gewohnt bist. Nach einem riesigen Hin- und Her hat man sich jetzt auf einen Haushalt + vier weitere Menschen + beliebig viele Kinder unter 14 Jahren auf einmal geeinigt. Das bedeutet theoretisch, dass du einen Großteil deiner Verwandtschaft auf die drei Tage aufteilen könntest und dann immer noch täglich eine Menge Menschen siehst. Ohje.

Kriegst du jetzt doch noch Schnappatmung und deine Intro-Träume vom alleine unter’m Weihnachtsbaum sitzen lösen sich jetzt wieder in Luft auf? Müssen sie nicht, denn natürlich sind die obrig genannten Regeln keine (!) Empfehlungen! Empfohlen wird, dieses Weihnachten wirklich nur mit seinem eigenen Haushalt zu verbringen und eben keinen Reise- bzw. Familienmarathon einzulegen.

Weihnachten 2020 | Still Verwurzelt

Weihnachten – das Fest der Intros!

Vielleicht kannst du diesen Spruch schon nicht mehr hören, aber es ist durchaus etwas Wahres dran: „Lasst uns dieser Corona-Sache etwas Positives abgewinnen!“ Da sie eh schon da ist, und wir daran ganz offensichtlich nichts ändern können, bringt es uns reichlich wenig, sich darüber aufzuregen. Stattdessen können wir schauen, wie wir das Beste draus machen und es vielleicht sogar besser machen!

Dass du als introvertierter Persönlichkeitstyp den Lockdown generell besser verkraftest als deine extrovertierten Freunde, ist ganz logisch. Schließlich tankst du deine Energie aus der Ruhe und dem Rückzug. So ist es nicht ganz unwahrscheinlich, dass du auch ohne Corona schon einmal wochenlang nicht das Haus verlassen hast … erwischt? (Wenn du mehr zum Thema Intros & Lockdown wissen möchtest, schau mal im IGTV von @dominika.hennadi vorbei. Dort findest du ein Live Talk von uns beiden zum Thema.)

Extrovertierte haben es da deutlich schwieriger, da sie generell die externe Stimulation benötigen. Leider können sie aktuell weder auf soziales Miteinander noch auf Outdoor-Aktivitäten zurückgreifen, um ihre Energien wieder aufzuladen. Nehmen wir den Extros also ihre Freude an Weihnachten, wenn wir es introvertierter als gewohnt begehen?

Ein Fest der Liebe

Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir das nicht tun. Dicke Familienfeste planen und ein Auge auf jeden und alles werfen zu müssen, kann auch Extrovertierte mega überfordern. Es artet in Stress aus. Von einem entspannten Beisammensein kann in diesem Fall überhaupt nicht die Rede sein. Insofern bin ich überzeugt, dass wir alle etwas davon haben, in puncto Weihnachten einen Schritt zurückzufahren. Natürlich könnten die Hintergründe dafür besser sein, doch spricht ja nichts dagegen, es auch im nächsten Jahr – falls Corona keine Einschränkungen mehr verursachen sollte – ebenso entspannter anzugehen. (Wenn doch, dann sowieso.)

Schließlich ist Weihnachten immer noch als Fest der Liebe und nicht als Fest des Stresses bekannt!

Zum Schluss ein paar Notfalltipps

Solltest du als Intro trotzdem restlos von Weihnachten überfordert sein, habe ich hier ein paar hilfreiche Tipps für dich, wie du dir das Ganze angenehm(er) gestalten kannst:

  • Geh spazieren! Und da man das während Corona am besten alleine macht, solltest du das auch alleine tun. Ein kleiner Spaziergang nach einem üppigen Essen wirkt Wunder und tut Seele und Magen doppelt gut.
  • Sorge dafür, dass du nach Weihnachten keine Termine hast. Weil eine Silvesterparty dieses Jahr sowieso komplett ausfallen muss, versuche, dir die Tage zwischen Weihnachten und dem 2. Januar freizunehmen. Wenn du Kinder hast, kannst du sie vielleicht ein paar Tage über Weihnachten hinaus bei den Großeltern lassen – sofern ihr euch eh an Weihnachten seht und das Risiko nicht zu groß ist.
  • Zieh dich abends früher zurück. Lass den Tag für dich z. B. schon um 20 Uhr und nicht erst um 23 Uhr enden. Kommuniziere das deiner Familie schon im Voraus ganz klar, sodass sie sich darauf einstellen können und abends nicht enttäuscht sind. Wenn du den Tag dann noch mit Entspannungsmusik und einer kleinen Meditation ausklingen lässt, fühlst du dich am nächsten Tag schon viel entspannter.
  • Hol dir Hilfe! Bist du diejenige Person, die alles vorbereiten muss, weil es dein Haushalt ist? Als Intro tendierst du wahrscheinlich dazu, alles selbst zu machen und zum Schluss ganz schön unter Strom zu stehen. Mach das dieses Jahr mal nicht. Frag einen lieben Verwandten nach Hilfe und gönn dir 20 Minuten Pause, wenn du merkst, dass dich der Stress zu sehr einnimmt. 

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2 Kommentare zu „Weihnachten – das Fest der Extros?“

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